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Cannabis und Alkohol: Linearer und nicht linearer Abbau im Straßenverkehr

Author: Jerome

 

Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland führte zu einer Liberalisierung im Umgang mit der psychoaktiven Pflanze. Besitz und Anbau sind seit April 2024 in Deutschland teilweise legalisiert. Doch durch den Gebrauch und Konsum von THC-haltigen Cannabisprodukten stellten sich auch viele Fragen im Bereich der Verkehrssicherheit. Von vielen Politikern und auch Straßenverkehrssicherheitsverbänden wird eine einheitliche Regelung von standardisierten Grenzwerten herbeigesehnt, welche die Verkehrssicherheit an erster Stelle stellen. Doch gerade eine Standardisierung ist aufgrund der pharmakologischen Eigenschaft von THC schwer einzuhalten.


Der richtige Grenzwert: Eine Debatte über Vernunft und Sicherheit

In Deutschland wurde im Zuge der Teillegalisierung der Grenzwert von 3,5 Nanogramm THC im Blutserum im Straßenverkehr eingeführt (Deutscher Bundestag, 2024). Eine Expertenkommission entschied sich für diesen Grenzwert, da dies nach aktueller wissenschaftlicher Einschätzung ein „konservativer Ansatz, der vom Risiko vergleichbar sei mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,2 Promille“ (BMDV, 2024) sei. Trotz diesem sehr niedrig angesetzten Grenzwert folgten Kritik von Union und Polizeigewerkschaften, welche den Grenzwert zu hoch angesetzt sahen. Entgegengesetzte Kritik kam von einigen Toxikologen, welche einen Grenzwert von 10ng THC „als Pendant zur 0,5-Promille-Grenze“ (Deutscher Bundestag, 2024) sahen.


Wieso der Vergleich von Cannabis mit Alkohol im Straßenverkehr schwierig ist

Oft wird also ein Vergleich zu der bereits etablierten verkehrsrelevanten Substanz Alkohol herbeigesehnt. Dies führt jedoch nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Wirkungen der beiden Substanzen zu Schwierigkeiten, sondern insbesondere auch aufgrund des unterschiedlichen Abbaus im Körper, wie folgende Grafik zeigt.

(Brungert, 2018, Drogen im Straßenverkehr)
(Brungert, 2018, Drogen im Straßenverkehr)

Alkohol (Blau) wird linear abgebaut, während Cannabinoide (Orange) vom Körper nicht linear abgebaut werden können!


Linearer Abbau bedeutet, dass eine Substanz in regelmäßigen Abständen vom Körper abgebaut werden kann. 


Bei Alkohol liegt dieser Wert bei ca. 0,15 Promille pro Stunde. Zahlreiche Onlinerechner bieten die Möglichkeit an die eigene Trinkmenge als Promillewert einschätzen zu können. Dies ermöglicht eine relativ einfache Beurteilung zur eigenen Fahrtauglichkeit.


Nicht linearer Abbau bedeutet hingegen, dass die Substanz in nicht regelmäßigen Abständen vom Körper abgebaut werden kann. 


Der THC Wert steigt nach dem Konsum stark an, fällt danach stark wieder ab und schleicht sich innerhalb vieler weiteren Stunden immer weiter aus. Viele Faktoren beeinflussen den nicht linearen Abbau von THC und erschweren die Erstellung einer allgemein gültigen Formel für Konsumenten. Die einfache Einschätzung zur eigenen Fahrtauglichkeit im Vergleich zu Alkohol fehlt dadurch komplett.


Fazit und Ausblick

Die Debatte für eine verkehrssichere Einschätzung von Cannabis ist ein wichtiger Weg, um Gefahren abzuwenden. Der Vergleich von Cannabis und Alkohol ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Wirkung, den Nebenwirkungen und der körperlichen Verstoffwechselung eher wenig geeignet. Zu niedrig angesetzte Grenzwerte können nur einen Konsumenten aufzeigen, jedoch keine Aussage über eine mögliche fehlende Fahreignung machen. Insbesondere der längere und nicht berechenbare Abbau von THC kann trotz der Liberalisierung in Deutschland zu schweren rechtlichen Konsequenzen führen, obwohl keine Rauschwirkung mehr besteht.


Doch welche Faktoren führen zu einer verlängerten Abbauzeit von THC? Was ist überhaupt dieser THC-Cooh Wert? Und wann ist der aktuelle Grenzwert von 3,5 Nanogramm eingehalten? Diese Fragen werden in kommenden Beiträgen hier im Blog geklärt.


Seid gespannt!


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